

Tschechien-Österreich
Schneller Urlaub mit Flucht vor Starkregen und Gewitter
Wir starten auf GS 700 und GSA 1200…
Einer unserer Jungs hat bereits den Führerschein, das Gespann machte Platz für eine gebrauchte BMW 700 GS und so verabreden wir uns auf einer Berghütte in Österreich.
Da wäre es doch eine gute Idee, vorher mal zu zweit in Tschechien reinzuschauen und eine Runde zu fahren. Finden alle gut, dieses Mal muss unser Aussie Mika mit dem Auto reisen.
Dann starten wir mal auf GS 700 und GSA 1200 und schaffen es tatsächlich auf Landstraßen am ersten Tag bis nach Rotenburg an der Fulda. Das sind unglaubliche 180 km. Aber der Urlaub hat begonnen und wir haben Zeit zu cruisen. Die nette Altstadt ist vom Campingplatz zu Fuß leicht erreichbar.
…fast alle Läden haben Leerstand
Durch das waldreiche Thüringen gelangen wir über Bad Salzungen und dem gigantischen Kali- und Salzwerk zu einer kurzen Pause nach Bad Vacha. Der Ort lässt Bitteres erkennen, fast alle Läden haben Leerstand. Der Platz in der Ortsmitte jedoch ist schön herausgeputzt. Vorbei an der beeindruckenden Schanze in Oberhof durch Mittelgebirge und Hochebenen gelangen wir zum Camping Lichtenberg bei Bad Steben in Bayern.

An der Fulda

Fix sind wir am nächsten Tag in Karlovy Vary/Karlsbad in Tschechien auf dem Camping.
Die Übernachtung in der Hütte kostet 15 €, das Zelt 13€, deshalb wird dieses Mal in der Hütte übernachtet.
Maniküre, Pediküre und Gesichtsstraffung…
Am nächsten Morgen erleben wir die mondäne Stadt. Wunderschöne Bürgerhäuser am Fluss Teplá zeugen vom ehemaligen Reichtum Karlsbads.
Leider reichen unsere Euronen nicht ganz, um eine Zahnerneuerung, Maniküre, Pediküre und Gesichtsstraffung in einem der zahlreichen Institutionen durchführen zu lassen. Schade, dass die Häuser der hinteren Gassen keine Renovierung erhielten, sondern viele dem Verfall preisgegeben sind.
Schlafen in Hütten an der Teplá
Für Petra ist das eine Reise in ihre Vergangenheit, bereits 1975 weilte sie hier mit ihrer Familie und besuchte den großartigen Kurort. Erinnerungen werden geweckt.
Wir verabschieden uns von Karlsbad und touren in die nächste mondäne Stadt.
In Plzeň/Pilsen begeistern uns die rund um den Marktplatz stehenden bunten Bürgerhäuser.
Später fahren wir nach Budějovice Budweis, wo uns der Reiseführer einen Super-Campingplatz verspricht. Der ist aber leider geschlossen auf Dauer.
…Wetter-App warnt vor schwerem Unwetter

Stolze Bürgerhäuser in Karlsbad
Wir fahren sämtliche Campingplätze und Pensionen auf dem Weg an und müssen zur Ernüchterung hören, dass alles belegt ist.
Über uns erkennen wir mittlerweile eine schwere Gewitterfront mit pechschwarzem Himmel. Und die Wetter-App warnt vor schwerem Unwetter.

Was nun?
Donnergrollen, erste Tropfen, Wolkenberge. Der uns umgebende Wald ist zu dicht, um das Zelt aufzubauen, außerdem wäre das bekanntlich auch nicht schlau beim Gewitter. Schlafen unter der Brücke bei rollendem Verkehr, nö, lieber nicht.
Viel Hoffnung haben wir nun nicht mehr, eine Unterkunft zu bekommen. Die Entwicklung des alternativen Plans? Haben wir immer noch nicht! Mist.
Ok, da hinten ist noch ein Camping zu entdecken, den wir bisher noch nicht besucht haben.
Bei dem nun heftig einsetzenden Regen haben die tatsächlich noch eine einzige Minihütte frei. Und die kleine Kneipe schmeißt nochmal die Küche an für uns abgewrackte Gestalten. Super, Danke.
Die ganze Nacht rumort es im Himmel, und ständig zuckende Blitze erhellen das Umfeld taghell.
Auch am nächsten Tag bleiben wir in der Hütte, denn dass hier ist noch nicht vorbei.
Am nächsten Abend in der Camping-Kneipe lernen wir den Rumänen Jirgin kennen, der uns von seinen LKW -Touren in ganz Europa erzählt. Eine interessante Begegnung.
…wir können unsere Zwergenhütte verlassen
Schon in der Nacht lässt das verheerende Unwetter nach und wir können unsere Zwergenhütte verlassen, starten am nächsten Morgen bei strahlendem Sonnenschein.
Wir fahren entgegen unseren Plänen nicht nach Budweis, denn die Besichtigung der dortigen Brauerei ist leider im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser gefallen
Flucht in die Zwergenhütte bei Starkregen
Der Kalender treibt zur Eile und wir nutzen die Fähre über den Lipno-Stausee um nach Österreich zu gelangen. An die hier für uns neuen Preise müssen wir uns erstmal wieder gewöhnen.
…mit seinem Jeep über abenteuerliche Zufahrtswege…
Auf dem Campingplatz in Aigen sollen wir unsere Jungs treffen. Die beiden sind noch nicht angekommen und so führt uns der Campingplatzbesitzer mit seinem Jeep über abenteuerliche Zufahrtswege nach oben in seine Hütte, die wir gemietet haben. Holger driftet mit Spaß auf Petras „Bienchen“ gen Tal um die Jungs abzupassen, denn hier oben gibt es keinen Handy-Empfang. Da die Dunkelheit schnell hereinbricht, sorgt sich Petra und hält Ausschau nach eventuellen Lichtreflexen von Auto und Motorrad unten im dunklen Tal.

Am 3. Tag erfolgt endlich der Aufbruch

Alleine wollte sie in der Einsamkeit eigentlich nicht übernachten.
Als endlich Lichter zu sehen sind und die Restfamilie oben eintrifft, ist die Freude aller Beteiligten groß.
Auch unser Hund Mika kriegt sich vor Freude, dass die Familie wieder komplett ist, gar nicht mehr ein.
Wir alle genießen die Einfachheit der Hütte und die Stille in dieser herrlichen Bergwelt sehr. Um zu Kochen oder Heizen, füttern wir den Ofen mit einigen Holzscheiten. Nach kurzer Zeit schon breitet sich wohlige Wärme aus und vertreibt die Nachtkälte.
Einige Wanderungen stärken unsere Kondition und beleben die Sinne.
Für Mika ist diese außergewöhnliche Freiheit ebenfalls ein ganz besonderes Erlebnis.
Lipno - Stausee, Tschechien
Nach einer Woche auf dieser total einsamen Berghütte touren wir wieder über die Landstraßen nach Hause. Immer wieder bringen uns Umleitungen vom Kurs ab. Aufgrund der gen Norden ausgerichteten Kompassnadel, ist es nicht eine uneingeschränkte Freude, über teilweise enge Wege dem Zuhause näher zu kommen.
Der sehr ursprünglich angelegte Campingplatz Schnitzmühle an der Schwarzen Regen
lädt uns ein, die letzten Tage äußerst entspannt zu genießen.
Hierher werden wir unbedingt noch einmal kommen! Ohne Probleme gelangen wir weiter auf kleinen Pfaden äußerst gemütlich zum Ausgangsort unserer Reise.

Hüttenromantik über Aigen, Österreich
