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 Korsika

Urlaub mit Einsichten, Aussichten und "sehr schlauem Vaddern"

Ratternd speit uns der DB-Autozug nach Ankunft in Bozen in den frühen Morgenstunden über die Rampe aus, während die Jungs dem Hund einiges zur Verköstigung füttern.

Wir haben Zeit und auch aus diesem Grund dauert der Start am Bahnhof lange, bis wir aufgepackt haben. Grundsätzlich sind wir die letzten, die das Gelände eines Zielbahnhofes verlassen.

 Bozen erfrischt mit einem Einkauf auf dem Wochenmarkt für die Vesper in den Bergen später und auch für das Abendessen sorgen wir schon mal vor.

Aufgrund der Bedürfnisse nach Bewegung, Futter und Klogängen von Jungs und Hund entwickelt sich die Zeit der Tages-Etappen als proportional reziprok zur Kilometerleistung.

Soll heißen, die Interessen unserer Jungs und unseres Hundes zu priorisieren statt Planungen einzuhalten.

Reisen mit Kindern funktioniert nur so und nicht anders. Einsichten!

Natürlich fahren wir nicht direkt nach Savona, sondern genießen die Pässe über teilweise einsame Bergwelten zum Lago d´Idro und Lago d´Iseo. Selbst mit dem Gespann fetzt das und die Jungs haben Spaß! Denn hin und wieder dürfen die Beiden auch mal fliegen, wenn der Papa das Boot hebt und durch die Lüfte jongliert. 

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Einkaufen in Bozen, für die spätere Vesper on Tour

An den Seen ist für alle erstmal Pause, Erholung und Badespaß angesagt.

 

Wütende Schreie vom Ufer

 

Am Strand des Lago d´Idro liegen tatsächlich zwei Surfbretter zur freien Verfügung, die wir begeistert nutzen und auf dem See damit herumtollen. Als nach einiger Zeit wütende Schreie vom Ufer zu uns schallen, wird uns langsam klar, dass die Bretter einem Niederländer gehören, der mit seinem Wohnwagen am Strand den Urlaub verbringt. Voller Reue unter Beteuerung unseres Irrtums paddeln wir zum Ufer. Der Mann ist verdammt sauer. Geglaubt hat er unseren Irrtum natürlich nicht. 

Letztlich heißt unser Ziel aber Korsika und über kleine Straßen touren wir vorbei an Pavia und Tortona in einigen Tagen nach Savona. 

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Sonntagsruhe an allen Tanken, was nun?

…der blaue Elefant muss an die Tränke,

Natürlich funktioniert unser diesjähriger Ausflug nicht ganz ohne Nöte. Selbstbewusst fahren wir nun die bereits dritte Tanke an, richten die Pistole in den Tank und… nichts passiert. Warum haben die eigentlich alle geschlossen? Ach … heute ist Sonntag... ja und? In den kleinen Dörfern ist Ruhe angesagt, richtige Sonntagsruhe, kriegen wir jetzt auch mal in die Köpfe. Aber der blaue Elefant muss an die Tränke, sehr dringend. Tja, was nun, ziemlich einsam hier. Holger schnappt sich das wendige Bienchen seiner Frau, natürlich mit ihrer ausdrücklichen Genehmigung, und findet ein kleines, aber leider geschlossenes Hotel. Geht´s denn noch? Aber aus der eben noch verschlossenen Tür kommen zwei Gäste, die Holger mitteilen, er solle mal unten ´rum fahren, da wäre vielleicht offen. 

Gesagt, getan, bei der freundlichen Chefin Zimmer gebucht, und ja, der Hund darf auch mit. Schnell zurück mit froher Kunde. Die paar Kilometer muss der Blaue jetzt schaffen. Hat er auch. Am nächsten Tag wurde getankt, uff, noch mal gut gegangen.    

Aufgrund der diversen Aufenthalte kommen wir mit großer Verspätung unter wolkenlosem Himmel mit entsprechend hohen Temperaturen am Hafen in Savona an, besorgen die Tickets für die Fähre und starten am nächsten Tag entspannt zu unserem Ziel, nach Bastia auf Korsika.

Die nächtliche Überfahrt ist super und früh am Morgen erreichen wir Bastia.

Beim touren über diese dramatisch schöne Insel, traben uns immer wieder Wildschweine über den Weg. Rechtzeitig bremsen wir ab, lassen den Tieren ihre Ruhe, -uns jedoch auch-, denn Wildschweine mit ihren Frischlingen verstehen überhaupt keinen Spaß. Beim schattigen Frühstücksrasten nahe eines kleinen mobilen Verkaufswagens genießen wir die Ruhe und blicken begeistert über das Meer.

Wir finden leider den ultimativen Campingplatz noch nicht. Alle Wünsche wollen befriedigt sein, nicht zu vergessen, die des Hundes. Zuhause, beim Recherchieren im Netz und Campingführer, sagten uns viele Zeltplätze zu, aber hier in der Realität, tja, nicht so richtig.  

ABER nach tagelangem Suchen in der Hitze Korsikas finden wir den Campingplatz "A Stella" am Fuß des Cap Corse nahe St. Florent direkt am Meer. Die Jungs rennen sofort über den Platz, Mika hat bereits ein schattiges Plätzchen gefunden, Zufriedenheit stellt sich ein, aber so was von!

…tosende Brandung…

„A Stella“ fällt in Terrassen bis zum Strand ab und bietet sowohl Plätze oberhalb der Brandung als auch schattige Orte unter Bäumen. 

Endlich Urlaub, jetzt aber! 

Wir genießen nach der schweißtreibenden und strapaziösen Anfahrt durch Korsika auf dem Camping "A Stella" eine unvergessliche Steinofen-Pizza.

Aussichten, heraus aus dem Schatten dicht bezweigter Bäume über das Mittelmeer, die tosende Brandung im Blick und in den Ohren, entspannter schläft man nicht und hier wollen wir sowieso nie wieder weg. Die Motoren dürfen viele Tage auskühlen und ausnahmsweise macht uns das hier gar nichts aus. Die Jungs und auch Mika, unser Aussie, genießen von morgens bis abends entspannt das Toben und Freisein, Klettern und Schwimmen.

Wir alle haben aber auch große Lust, die Umgebung per Pedes zu erkunden und so machen wir uns eines Morgens auf den Weg zu einem „Spaziergang“. Selbiger entpuppt sich aufgrund unseres Verlaufens auf unwegsamen Pfaden zu einer eintägigen Wanderung. Selbst Mika, anfangs hocherfreut, treibt es zurück zum Trog.

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Die beste Pizza ever, nach anstrengender Irrfahrt durch Korsika

Auch die Jungs murren und die Eltern glotzen verzweifelt auf das Navigationsgerät auf der Suche nach einem Ausweg aus dem Dickicht. Nach Stunden am Nachmittag endlich eine Straße gefunden, genießen wir auf dem Weg durch pittoreske Dörfer mit sehnsuchtsvollem Meerblick den Rückweg. Im Camp angekommen, springen wir fünf erschöpft und glücklich in die Fluten des Mittelmeeres. 

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Kochen mit Aussicht -genial-

 Die Eltern sprühen vor Lust auf fremde Gewürze, mit denen Kochen nur noch zum Vergnügen wird und der Benzinkocher heiß läuft. 

Aber die Zeit läuft leider auch und so müssen wir doch die Zelte wieder in die wasserdichten Ortlieb Rack Packs verpacken und die Motorräder bepacken.

 
…verwunschene Gassen…

Auf dem Weg nach Alessandria übernachten wir in Gavi. Allmählich haben wir es doch eilig und so tauschen wir das Zelt gegen ein kleines Hotel im Ort. Dieser überrascht uns durch verwunschene Gassen, einem murmelnden Fluss und der gewaltigen Festung. Überall lässt es sich gut stromern und entdecken. Da Gavi in einem Weinanbaugebiet liegt, ist die Verkostung des Abends eine leckere Dreingabe des Aufenthalts. 

Da Vaddern, der kluge Organisator, behauptet, der Zug fährt am 18. definitiv und jetzt sollten wir wirklich los, sonst droht das Desaster eines verpassten Starts. Also verlassen wir das kleine Hotel in Gavi und touren zum Bahnhof nach Alessandria.  Merkwürdig, dass außer uns kein Mensch auf den Zug wartet, wahrscheinlich haben wir die Durchsage verpasst, dass selbiger Verspätung hat. Wir warten und warten und aufkommende Zweifel der Familie werden vom Organisator verwischt. Bis seine Frau ein Schild entdeckt, dass die planmäßige Abfahrt nach Düsseldorf erst am folgenden Tag, dem 19. stattfindet. Ab diesem Moment bezieht er Prügel, denn gegen Dreie hat er sowieso keine Chance.

Also auf zum nächsten Camping und das gesamte Equipment wurde doch noch einmal benötigt. 

Die Rückfahrt am nächsten Tag läuft sehr entspannt, denn von Alessandria lassen wir uns im Liegewagen nach Düsseldorf fahren und sind einen Tag später schon wieder zuhause.

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Alles verzurrt, auf geht's gen Heimat

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